Neues aus dem Basthaus

Wir sorgen für Gesundheit und Wohlbefinden

Schluss mit Plastik

Illustration: © Miro Pofer

Plastik ist allgegenwärtig. Es ist leicht,
billig, vielseitig und aus unserer modernen
Welt nicht mehr wegzudenken. Kosmetik und 
Lebensmittel sind darin verpackt, die Fasern
für Kleidung und die Gehäuse unserer 
Smartphones bestehen daraus. Doch Kunststoff
enthält gesundheitsschädliche Stoffe, basiert
auf der knapper werdenden Ressource Erdöl und
ist praktisch nicht biologisch abbaubar. Es 
gibt also gute Gründe, Plastik zu meiden – und das ist oft  einfacher, als man denkt.

Umwelt & Gesundheit: Warum wir Plastik meiden sollten

Die Allgegenwart von Kunststoff birgt vor allem zwei Gefahren: Erstens schädigen Herstellung und Entsorgung massiv die Umwelt, zweitens gefährden die Bestandteile unsere Gesundheit. Herkömmliches Plastik wird, vereinfacht gesagt, aus Erdöl gewonnen. Der Ausgangsstoff für die meisten Kunststoffe ist Rohbenzin, das durch verschiedene thermische und chemische Prozesse zu unterschiedlichen Kunststoffarten verarbeitet wird. Die Erdöl-Förderung aber ist riskant; es kommt regelmäßig zu Unfällen und Lecks, bei denen ganze Regionen und Gewässer durch auslaufendes Öl verseucht werden. Die verantwortlichen Konzerne kümmern sich oft wenig um die Umweltfolgen. Gleichzeitig werden die weltweiten Erdöl-Ressourcen knapper, so dass für die Förderung immer größere Risiken in Kauf genommen werden. Gegenwärtig planen mehrere Konzerne wie etwa Shell, Gazprom und Statoil Ölbohrungen in der Arktis – ein Unfall wäre dort unbeherrschbar. Zwar wird im Moment vermehrt nach Möglichkeiten der Herstellung von „Bioplastik“– etwa aus Mais oder Zuckerrohr – geforscht. Noch aber gibt es keinen Durchbruch, der einen sinnvollen Ersatz für synthetische Kunststoffe verspricht.

Plastikmüll im Meer

Neben der Produktion stellt auch die Entsorgung ein großes Umweltproblem dar, denn Plastik verrottet praktisch nicht. Zwar wird ein Teil der Kunststoffabfälle recycelt, doch weltweit landen dennoch riesige Mengen auf Müllkippen oder in der Umwelt. Über Flüsse gelangt Tag für Tag Plastikmüll in die Meere, wo er lebensbedrohlich für Meereslebewesen ist. Fische und Meeressäuger fressen Plastikteile oder verfangen sich darin. Auf diese Weise verenden jährlich hunderttausende Tiere. Die Plastiktüten, Folien und PET-Flaschen im Meer zerfallen im Laufe der Zeit in immer kleinere Teilchen, die sich im ganzen Ozean verteilen. Forscher schätzen, dass sich bereits bis zu sechsmal mehr Plastikpartikel als Plankton in den Meeren befinden. Diese winzigen Kunststoffpartikel, die zu allem Übel Schadstoffe anziehen, werden von Meereslebewesen massenhaft in den Körper aufgenommen. Sie lagern sich dort ab und werden so unter Umständen sogar über Generationen weitergegeben. Forscher konnten kleinste Plastikteilchen oder deren Bestandteile bereits in den Körpern von verschiedensten Tieren weltweit nachweisen.

Krank durch Kunststoff

Nicht nur für die Weltmeere und deren Bewohner, sondern auch für den menschlichen Körper stellt Plastik eine Gefahr dar. Gesundheitsschädliche Chemikalien können sich aus dem Kunststoff lösen und durch die Haut oder durch Einatmen in unseren Körper gelangen. Besonders bedenklich sind die Plastikbestandteile Bisphenol A (BPA), Phthalate und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs). BPA wird in Kunststoff als Weichmacher oder Hartmacher eingesetzt und ist zum Beispiel in Lebensmittelverpackungen, Plastikflaschen, CDs oder Autoteilen enthalten. Es kann beim Erhitzen oder bei längerem Hautkontakt aus dem Kunststoff austreten und wirkt, wenn es in den Körper eindringt, ähnlich wie das Hormon Östrogen. BPA wird mit sexuellen Entwicklungsstörungen, Allergien, Diabetes und hormonbedingten Krebsarten wie Brust- oder Prostatakrebs in Verbindung gebracht.

Phthalate, die hauptsächlich als Weichmacher eingesetzt werden, lösen sich relativ leicht aus Plastik und können über Ausdunstungen in den Körper gelangen. Auch sie wirken hormonell und können krebserregend sein. PAKs, die ein Bestandteil von Erdöl und damit auch in vielen Kunststoffen vorhanden sind, stehen ebenfalls im Verdacht, Krebs zu verursachen und das Erbgut zu verändern. Es empfiehlt sich deshalb, Plastik wo immer möglich zu vermeiden. Wenn das nicht geht, sollte man unbedingt auf entsprechende Kennzeichnungen (beispielweise „BPA-frei“, „Phthalat-frei“ oder das GS-Prüfzeichen) achten.

http://www.utopia.de/umweltschutz/plastik

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Das große Wegschmeißen

WWF-Studie: Jährlich landen in Deutschland über 18 Mio. Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. / WWF fordert von Bundesregierung „Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung“

Insgesamt gehen in Deutschland pro Jahr über 18 Mio. Tonnen Nahrungsmittel verloren. Dies entspricht fast einem Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs der Bundesrepublik. Zu diesem Ergebnis kommt die WWF-Studie „Das große Wegschmeißen“, die die Naturschutzorganisation am Donnerstag in Berlin vorgelegt hat.

Auch ohne den Einsatz neuer Technologien sind demnach zehn der 18 Mio. Tonnen Lebensmittelverluste bereits heute vermeidbar – etwa durch verbessertes Management entlang der Wertschöpfungskette, nachhaltigere Marketingstrategien und veränderte Konsumgewohnheiten. Umgerechnet werden laut WWF dafür jährlich 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche benötigt. Hinzukommen unnötig freigesetzte Treibhausgasemissionen in Höhe von 48 Mio. Tonnen.

„Derzeit ist es so, als würden wir Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland in einen riesigen Acker umwandeln und die eingefahrene Ernte einfach wegwerfen. Zusätzlich befeuert dieser riesige Essensberg unnötigerweise den Klimawandel“, fasst Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland die Ergebnisse der Studie zusammen. Neben den gravierenden ökologischen Folgen sei auch der ethische Aspekt bedenklich.

„Im Schnitt werfen wir in Deutschland jede Sekunde 313 Kilogramm genießbare Nahrungsmittel weg, während weltweit fast eine Milliarde Menschen Hunger leide“, so Heinrich. „Angesichts knapper werdender, fruchtbarer Ackerflächen und einer prognostizierten Weltbevölkerung von über 9 Milliarden Menschen in 2050 können wir uns eine solche Verschwendung nicht leisten.“

Die Vermeidung von Lebensmittelverlusten durch Landwirtschaft, Handel und Verbraucher wäre, so der WWF, ein signifikanter Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz. Seitens der Politik habe es in den vergangenen Jahren jedoch nur vollmundige Ankündigungen gegeben. „Die Bundesregierung ist bisher untätig geblieben. Deutschland braucht einen nationalen Aktionsplan, mit klaren Zielvorgaben, Zuständigkeiten und vor allem einer entsprechenden Finanzierung“, so WWF-Vorstand Heinrich. Um die Politik zum Handeln zu bewegen hat der WWF daher eine entsprechende Petition gestartet. Verbindliches Ziel müsse es werden, die Verschwendung in den kommenden Jahren um die Hälfte zu verringern.

„Das zuständige Landwirtschaftsministeriums muss nicht mehr nur die Verbraucher sondern alle Akteure im Lebensmittelsektor berücksichtigen, wenn es darum geht, Lebensmittelverschwendung einzudämmen“, so Heinrich. Rund 60 % des Lebensmittelabfalls werden entlang der Wertschöpfungskette vom Produzenten bis hin zu Großverbrauchern wie Gastronomie und Kantinen verursacht. Beachtlich sei dementsprechend mit fast 5 Mio. Tonnen auch das Vermeidungspotenzial bei den Großverbrauchern und auf der Ebene des Groß- und Einzelhandels.

Trotz allen öffentlichen, politischen und wissenschaftlichen Interesses ist eine genaue Angabe von Nahrungsmittelverlusten und -verschwendung für ein Land wie Deutschland immer noch nicht ohne größere Einschränkungen möglich, so die Kritik der Studienautoren. Schätzungen seien die Methode der Wahl. Es bestehe nach wie vor ein substanzieller Forschungsbedarf. Dieser sollte sich aber nicht nur auf die bessere Quantifizierung der Verluste beschränken, vielmehr müssten auch die Gründe für Verluste Forschungsgegenstand sein.

WWF-Kampagne #iamnature

Viele Menschen wissen, dass ihr Leben mitunter schädliche Auswirkungen auf die Umwelt hat und sie sich selbst schädigen. Sie wissen, dass sie weniger Auto fahren oder weniger Fleisch essen sollten, sich mehr bewegen und gesünder ernähren sollten. Nur an der Umsetzung hapert es manchmal. Ziel der WWF-Verbraucherkampagne #iamnature ist es, Menschen in ihrem Alltag zum Umdenken und Umsteuern zu bewegen, ohne den berüchtigten, moralischen Zeigefinger zu heben. Herzstück der Kampagne ist die interaktive Website www.iamnature.de, die dem Nutzer individuelle, personalisierte Tipps und Vorschläge gibt, die auf die eigenen Gewohnheiten und Vorlieben abgestimmt sind. Ziel ist es, zu helfen die erste, oft nur scheinbare Hürde zu nehmen.

Hier geht’s zur Studie

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Was Sie über Hanf wissen sollten

HANF (Cannabis sativa) ist so vielfältig nutzbar wie kaum eine andere Pflanze. Der Hanf liefert Kleidung und Nahrung, Öl und Energie, Papier und Baustoffe. Die Hanfpflanze benötigt keine Pflanzenschutzmittel und erbringt dennoch dreimal soviel Fasern wie ein Baumwollfeld, viermal soviel Papier wie Wald.

HANF ist in unserem Klima problemlos anzubauen und hier seit Jahrhunderten heimisch. Die Pflanze wächst in 100 Tagen bis zu vier Meter hoch und verbessert dabei die Böden. Sie ist ideal für die Fruchtfolge und verlangt keine Monokulturen.

HANF liefert die haltbarsten Naturfasern überhaupt. Diese sind dreimal so reißfest wie Baumwolle. Weil weder beim Anbau noch bei der Ernte und Verarbeitung schädliche Chemikalien eingesetzt werden, kommen Hanf-Textilien giftfrei auf die Haut.

HANF lässt sich mit weniger Chemie- und Energieaufwand zu besserem Papier verarbeiten als Holz. Wegen der besonderen Faser-Qualität kann Hanfpapier mehr als doppelt so oft recycelt werden wie Holzpapier.

HANF liefert neben Fasern für Textilien, Baustoffe und Papier ein wertvolles Öl. Die Hanfsamen, aus denen es gepresst wird, waren in vielen Weltgegenden immer schon ein Grundnahrungsmittel für Mensch und Tier. Sie enthalten über 20% Proteine und essentielle Fettsäuren.

HANF bietet unter allen zu Speisezwecken genutzten Ölen die optimale Kombination an ungesättigten Fettsäuren. Der Gehalt an therapeutisch
wertvoller Gamma-Linolen-Säure (gegen Neurodermitis und andere Hautkrankheiten) verleiht Hanföl als Speiseöl oder für Kosmetika eine einzigartige Wirkung.

HANF war über Jahrhunderte hinweg weltweit einer der wichtigsten Rohstoffe der Menschheit und lieferte beste und preiswerteste Produkte. Es gibt keine Pflanze, die das Sonnenlicht schneller und nutzbringender umsetzt.

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Was ist Hanf?

Die Pflanze Hanf, auch Cannabis genannt, gehört zu den höchstentwickelten Pflanzenfamilien der Erde. Den Hanf teilt man der Pflanzenfamilie der Cannabaceae zu, welche außer dem Hanf noch den Hopfen umfasst. Er ist wie der Hopfen eine zweihäusige Pflanze, d.h. er hat männliche oder weibliche Fortpflanzungsorgane. Natürlich gibt es auch zweigeschlechtliche Pflanzenstöcke, sogenannte Zwitter. Die Wurzeln dieser einjährigen Pflanze können bis zu 2 Meter tief in den Boden ragen. Sie nützt die Sonne effizienter als jede andere Pflanzenart und kann in der kurzen Wachstumszeit von einem Jahr eine Höhe von 1,5 Metern bis zu 7 Metern erreichen.

Faserhanf oder auch Nutzhanf trägt den lateinischen Namen Cannabis sativa: Diese Hanfart hat eine Wachstumsdauer von einem Jahr und sie kann bis zu 7 Meter hoch werden. Cannabis sativa besitzt eine ausgeprägte Faserbildung, jedoch nur eine geringe Quantität an Harz. Der Name “sativa” bedeutet “nützlich”, also “nützlicher Hanf”.

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